Für Felix

Eine gar nicht weihnachtliche Geschichte, aus der wir eine machen können. Sie eine machen!

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Vorab: Das hier sind wahre Begebenheiten, die sich zu Weihnachten 2020 zutragen. Das ist nicht Hörengesagtes. (Also: doch, aber aus erster Hand, nicht über 17 Ecken und nicht monatelang weiter und weiter Geteiltes. Obwohl: Teilen ist ausdrücklich erwünscht und erbeten!)

Zur Sache: Eine liebe Freundin von mir ist Krankenschwester in einer Einrichtung für psychiatrische Langzeitbewohner. Dort ist sie auch verantwortlich für den – nennen wir ihn – Felix. Der Felix ist ein herzensguter Kerl von Ende fünfzig, der nur ein Problem hat: er hat einen erblich bedingten Intelligenzdefekt, durch den er sich oft wie ein Volksschulkind verhält. Außerdem wird er immer wieder von starken Angst- und Wahnattacken geplagt.

Von seinem Sachwalter bekommt Felix ein Taschengeld, das die Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient – aber mehr ist halt nicht da. So müssen die Betreuerinnen entscheiden, ob er von seinem täglichen Budget Getränke oder einen ›Obstgarten‹ bekommt. Erdbeere ist seine Lieblingssorte. Und er strahlt wie ein frisch lackiertes Schaukelpferd, wenn meine liebe Freundin ihm wieder einmal einen bringt. (Nicht selten aus der eigenen Tasche bezahlt.)

Raus darf er zwar prinzipiell, denn er hat sich ja nichts zuschulden kommen lassen und ist nicht eingesperrt, aber ohne Begleitung ist das äußerst bedenklich. Denn er hätte zwar Spaß daran, loszumarschieren, aber er findet nicht mehr in sein jetziges Zuhause zurück. Ist er doch einmal allein unterwegs, so geht der Felix bis zur völligen Erschöpfung weiter und weiter und es besteht immer die Gefahr, dass er sich schlimm wehtut. Also muss eine Suchaktion gestartet werden. Öfter als einmal wurde er bereits verletzt im Gebüsch liegend aufgegriffen. Trotzdem steht er beinahe täglich bei den Schwestern und fragt, ob er raus darf. Er würde so gern raus gehen. Und kann doch nur wieder zurück in sein Zimmer geschickt werden. Es geht einfach nicht.

Vergangene Weihnachten musste Felix bitterlich weinen: Das Christkind hat ihn vergessen! Weil ihn die Mama nicht besucht und der – sagen wir – Toni, sein großer Bruder, ihn auch nicht angerufen hat. Und er hat nicht einmal, wie ein paar andere, etwas zum Anziehen gekriegt. (Keine Sorge: Gewand hat er genug – es hat ihm das halt nur auf's Gemüt gedrückt. Aber Verwandtenbesuche erhält er selten; die Mutter ist mit über 80 selbst im Heim, das sie nicht verlassen kann, die Geschwister besuchen ihn kaum.)

Dabei wäre es so einfach, Felix Freude zu bereiten. Sein sehnlichster Wunsch ist, mehr am Leben teilnehmen zu dürfen. Dafür braucht er aber einen anderen Menschen, der sich die Zeit nimmt, mit ihm etwas zu unternehmen. (Und das kann nur ein Profi sein – aus Gründen!)

Liebe Leute, hier kommen wir ins Spiel!

Denn das Personal arbeitet bereits am Limit und hat so gut wie keine Ressourcen frei, weder zeitlich, geschweige denn finanziell. Und so eine Betreuung kostet ganz einfach etwas!

Daher möchte ich so eine Art Patenschaft für den Felix zustande bringen! Wer dem Felix helfen möchte, klickt bitte auf fuer.felix{ät}wot.at , füllt das Mail aus und erfährt dann die Details wie Bankverbindung und dergleichen. Auch die geringste Summe ist höchst willkommen! Rundheraus: Besser (weil noch hilfreicher) wäre ein Dauerauftrag – und sei der Betrag noch so klein: 15€ im Monat. Oder auch 5€ – selbst 2 bewirken etwas! Und schon kann sich der Felix über ein paar Obstgarten Erdbeer mehr im Monat freuen, auch wenn nur ein paar Wenige mittun. Aber einmalige Beträge wüssten wir ebenfalls zu schätzen! Ein schöner Pullover wird sich doch ausgehen?

Der Optimalfall wäre natürlich, wenn wir dauerhaft einen monatlichen Betrag bereit stellen könnten, von dem wir Felix zeitweise eine professionelle Individualbetreuung finanzieren könnten, die ab und zu mit ihm in den Zoo geht oder ihn zum Wirten ausführt, damit er sich ein schönes Essen und ein Bier kaufen kann. Ein alkoholfreies. Weil ein richtiges darf er nicht kriegen.

Und jetzt wär mein Weihnachtswunsch nur noch, dass Ihr meinen Mailserver in die Knie zwingt!

Herzlich, Euer

Matthias

Wien, im Dezember 2020

P.S. Auf Anraten eines Juristen haben wir die (ohnehin nur Vor-!) Namen verändert. Allein, dass das notwendig erscheint, ist schon für sich genommen traurig.


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Letztes Update: 06.03.2021